Im Zuge der Erneuerung der bereits zwischen Wulkaprodersdorf und Mattersburg bestehenden Gasleitung durch die Netz Burgenland GmbH kam es unter der Leitung von Maximilian Piniel, PannArch GmbH vom 19.04.2022 bis 31.12.2022 zu einer archäologischen Baubegleitung. Auf einer Strecke von ca. 9 km wurde auf einer Breite von ca. 10 m der Oberboden auf verordnete 40 cm Tiefe abgebaggert. Durch die geringe Tiefe von 40 cm wurde der gewachsene Boden nicht an jeder Stelle erreicht. Dies erklärt die geringe Anzahl (4 Objekte) an entdeckten archäologischen Strukturen. Diese konzentrierten sich an drei Stellen (Siedlungen?) der 9 km langen Grabungsfläche. Hervorzuheben sind Objekt 2 und Objekt 4. Bei Objekt 2 handelt es sich um einen Grube (Speichergrube?) in der, nach der Aufgabe dieser eine Feuerstelle angelegt wurde. Aus der Grube Objekt 4 stammt ein Bruchstück Litzenkeramik. Im weiteren Umfeld der Grube waren im gebaggerten Niveau zahlreiche kleine Hüttenlehm- und Keramikfragmente zu erkennen. Dies spricht für weitere Befunde und eine Siedlung der „Draßburger Kultur“ in diesem Bereich. Für eine archäobotanische Großresteanalyse wurden aus den SEs 1 (Obj. 1), 2 (Obj. 2), 4 (Obj. 2), 5 (Obj. 2), 6 (Obj. 2), 8 (Obj. 2) und 9 (Obj. 4) Erdproben (insgesamt 80 l) genommen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass durch die Baubegleitung vermutlich drei prähistorische Siedlungsstellen entlang der Erdgasleitung entdeckt wurden.